Elke Dorothea – ganz persönlich -
Wie ich heute mein Leben sehe
Schaue ich in meine Kinderzeit zurück, lande ich in einem kleinen Dorf südwestlich von Bremen, wo meine Eltern 1949, im Jahr meiner Geburt, einen kleinen Friseursalon eröffnet hatten und mit viel Fleiß ihr Geschäft zum Blühen brachten.
Es war klar, dass ich nach meiner Schulzeit zunächst den Gesellenbrief im Friseurhandwerk erwarb, denn ebenso klar war es, dass ich den elterlichen Betrieb einmal übernehmen sollte.
Jedoch bereits mit 16 Jahren – in meinem 1. Lehrjahr – hatte ich mir vorgenommen, niemals mit dem Lernen aufzuhören. Das war übrigens das erste bewusste Versprechen, das ich mir selber gab und dem ich bis heute treu geblieben bin. So habe ich Ausbildungen in fünf sehr verschiedenen Berufen absolviert und konnte dabei wertvolle Erfahrungen in verschiedenen Welten gewinnen: im Handwerk, in der Kirche, im Vertriebswesen einer Zeitung, als Fachlehrerin in einer Berufsbildenden Schule und im Bereich Psychotherapie.
Diesen ganzen Blütenstrauß meiner erworbenen Qualifikationen und Kompetenzen kann ich jetzt in meinem gegenwärtigen Tun blühen lassen.
Dabei hat das Lernen noch kein Ende: Durch meine spirituelle Praxis – dem Weg des Herzensgebetes nach der hesychiastischen Form, einem Reinigungs- und Klärungsweg – konnte ich meine jahrelange “Sehnsuche” auf einer tieferen Ebene fortsetzen: Das Lernen von Geduld und Gelassenheit, von Mitgefühl und Hingabe, die Integration meiner Schattenanteile, das immerwährende Einüben der Achtsamkeit, um in der Gegenwärtigkeit dieses einen Augenblickes die Erkenntnis vom Eins-Sein zu erahnen.
Heute kann ich sehen: Meine wichtigsten Lehrer waren die Menschen, die mir am Nächsten stehen:
- Meine Mutter und mein Vater: An ihren Erwartungen an mich und an dem, was sie mir zumuteten und zutrauten, bin ich gewachsen, daran habe ich mich orientiert und – wenn auch mühsam – gelernt, zu meinem Eigenen zu finden. Erst in den letzten Jahren habe ich erkennen können, dass sie es waren, von denen ich am meisten bekommen habe – das Wertvollste, neben dem Leben, das ich durch sie geschenkt bekam, ist die Gewissheit, dass ich immer einen sicheren Platz bei ihnen hatte.
- Meine Kinder: Sie haben in mir herausgefordert, wozu ich fähig bin – sowohl von meinen hellen Seiten her als auch mit meinen Schatten. Ich bin sehr froh darüber, dass Krister und Imke Marie inzwischen echte Weggefährten für mich sind.
- Mein Ehemann Helmut Siefert: Seit 1988 sind wir unseren Lebensweg gemeinsam gegangen und haben uns gegenseitig unterstützt auf der VIA CORDIS, dem Weg des Herzens. Von 1990 bis 2010 haben wir viele Seminare gemeinsam entwickelt und geleitet. Helmut hat mir über Jahre hinweg einen Raum ermöglicht, der für meine Entwicklung mitentscheidend war. Er hat mich stets ermutigt und mich mit seinem konstruktiven feedback ermuntert, meine ganz eigene Art in die Welt zu bringen. Ich bin ihm sehr dankbar.
Am 8. August 2012 hat Helmut – nachdem er viele Monate schwerstpflegebedürftig war – mit einem Lächeln auf den Lippen zu seinem Wahren Sein gefunden (www.helmut-siefert.de).
Mit der Trauer und dem Schmerz, der Dankbarkeit und der Liebe zum Leben, der Neugier auf Neues und der Sehnsucht mein Potential voll zu entfalten, gehe ich jetzt meinen Weg alleine weiter. Ich bin gespannt, was mir entgegen kommt und will alles begrüßen, was mich fördert und mir geschenkt wird.
Bad Salzhausen im Herbst 2013
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